Kulturring Kulturring

  Geschichte Geschichte

  Vorstand Vorstand

      Termine Termine

  Vorstand Mitglieder


Spielplan Aktueller Spielplan

  Große Reihe Große Reihe

  Kleine Reihe Kleine Reihe

  Kleinkunst Kleinkunst

  Kinder- und Jugendtheater Kinder- und
       Jugendtheater


Karten und Informationen Karten – Preise
     & Informationen

  Vorverkauf und Abendkasse Vorverkauf und
       Abendkasse

  Online-Ticket Online-Ticket
       (Reservix)

  Abonnement Abonnement


Archiv Archiv

  Bildergalerie Pressespiegel/
       Bildergalerie


Kontakt Kontakt & Impressum


Kulturring auf facebook

 

Reservix

Pressespiegel/Bildergalerie

Hier lesen Sie im Anschluss an die Veranstaltung Presseberichte. Wir bemühen uns neben Presseberichten der Tagespresse auch eine Bildergalerie der Veranstaltung einzustellen.

TRIO Fabian Wöhrle - Hammerklavier und mehr (22.04.2018)


Frederic Hormuth – „Halt die Klappe – wir müssen reden!“ Politkabarett (20.04.2018)

Das Land – ein gigantischer Meinungszirkus

24.04.2018, VON SARA HILLER

Frederic Hormuth bot am Freitag in Neckartenzlingen Politikabarett vom Feinsten Frederic Hormuth klärte auf. Foto: shi NECKARTENZLINGEN.
„Ähm, äh, des Heimatmuseum, äh, Heimatministerium.“ „Ich habe heute leider kein Foto für dich.“ „Ab morgen kriegen sie eins in die Fresse.“ Seehofers legendärer Versprecher, Klums Mädchentraumzerstörung, Nahles’ Kommentar zur letzten Kabinettssitzung. Die Stimmen verbinden sich zu einem großen, schrillen Wirrwarr. Zum Glück gibt es ihn: Frederic Hormuth, der entschlossen auf den symbolischen roten Notausknopf drückt: „Besser, oder?“

Auf Einladung des Kulturrings Neckartenzlingen bot der Kabarettist am Freitagabend mit seinem Programm „Halt die Klappe – wir müssen reden!“ auf der Kleinkunstbühne in der Melchior-Festhalle ein Feuerwerk an kritischer Hinterfragung, gewollter Provokation und humorvoller Überspitzung. Schon zu Anfang stellt Hormuth klar, dass das Kabarett beim Publikum manches voraussetzen müsse. Denn in Windeseile werden politische und gesellschaftlich brisante Themen und Phänomene bearbeitet und auch musikalisch dargeboten.

Horst Seehofer – „der wahre Ronaldo der CSU“

Da wird zu Beginn die Agenda 2020 beäugt: Sind wir nun ein besseres Land dank neuem Personal in der Union? Kramp-Karrenbauer war mal im „Frauenknast“? Fest steht, dass Verkehrsminister Andreas Scheuer gerne eine Funklöcher-App haben möchte, in der man (im Funkloch selbst, versteht sich) diese melden solle. Oder dass Jens Spahn mit „Hartz 4 bedeutet keine Armut“ an der Realität vorbei gedacht hatte. Horst Seehofer sei genial und selbstverliebt, der wahre „Ronaldo der CSU“, so der Kabarettist. Denn mit der Aussage „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“ habe der Politiker doch tatsächlich einen Teil der Geschichte vergessen. Schon Friedrich der Große ließ vor rund 250 Jahren Moscheen errichten.

Ja, so hat nun jeder, sei es Politiker, Kabarettist oder kleiner Bürger, seine eigene Meinung. Um die Stimmungslandschaft im Publikum zu erheben, animiert Frederic Hormuth dieses dazu, bei genannten „alltäglichen“ Themen zu applaudieren. Kommen die kleinen Kuchengabeln zu den kleinen Löffeln, oder doch ins große Fach? Hoeneß ist wieder Präsident, dann darf Trump das auch? Dass die Meinungsfreiheit dank des anonymen Internets eine gewisse Absurdität annehmen könne, beunruhigt den Kabarettisten sehr. Es gebe tatsächlich die „Flat Earth Society“, die die Meinung vertrete, dass die Erde eine Scheibe sei. Die Mondlandung sei gefälscht, daher auch keine BRD – eine gedankliche Verbindung zu den Reichsbürgern, die ja auch das Ende des Deutschen Reiches verneinen. Es existieren ja keine Dokumente hierfür. „Doch seien wir mal ehrlich, Dokumente über das Ende der Altsteinzeit gibt es auch keine. Leben wir also noch in dieser?“, so Hormuth. „Fakten sind nichts für jeden“, stimmt der Kabarettist am Klavier an. „Jetzt halt die Klappe, wir müssen reden!“

Das Land als eine gigantische Talkshow, ein „Meinungszirkus“. Es gebe keine Zeit, um in Ruhe nachzudenken, vielmehr sei es ein Hamsterrad- System, in dem der Burn-out als Auszeichnung gelte – und wir alle seien ein Teil davon. „Schon 25-Jährige müssen sich um ihre Work-Life-Balance kümmern. Früher war das für uns, das Studium schleifen zu lassen und sich gleichzeitig deswegen keinen Stress zu machen.“

Doch wie kommen wir aus diesem Hamsterrad? Schon in der Schule werden wir (un?)bewusst auf dieses vorbereitet. „Oder wussten Sie, dass die Wirtschaft kostenloses Lehrmaterial an Schulen verteilt und den Unterricht als Dauerwerbesendung missbraucht?“ Tryptophanerlebnis dank Ritter Sport, Wrigleys „Kauen mit Köpfchen“ (den gleichnamigen Kaugummi, versteht sich), oder „Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“, die „weltanschaulichen Kindesmissbrauch“ betreibe. Hormuths akustisches Zwischenspiel, genannt „Lied an mich selbst“, thematisiert das Phänomen. Helikopter-Eltern: „Wir sind keine Pädagogen, eher Pädadrohnen“.

Gesellschaftskritisch thematisiert der Kabarettist zudem die Illusion der Bio-Produkte, wo doch beispielsweise ganze Regenwälder für den Bio- Diesel umgewälzt werden. Oder die Frage um die Präsenz der Bundeswehr im Landesinneren: „Brauchen wir sie, weil heute echte Gefahr besteht, oder ist es nur Panikmache?“

Echte Gefahr stellte definitiv das Mammut zu den Urzeiten des menschlichen Daseins dar. Dieses Getier sollte nämlich nach Hormuths Theorie für die Entstehung der Meinungen verantwortlich sein. Demnach wurde beraten, wer als Stellvertreter, der heutige Politiker, vor die Höhle trat und sich dem Mammut stellte. Später verfeinerten sie ihre Methode und banden dem Politiker eine Schnur an das Bein, um ihn wieder in die Höhle zu ziehen, nachdem er mutig Fakten über das Wildtier gesammelt hat. Danach wurden Politiker als Rudel vorgeschickt und die Parteien entstanden.

Doch Meinungen seien nicht harmlos, man kann von ihnen mit Fakten ablenken. Als „Meinungsmanagement“ bezeichnet der Kabarettist dieses vor allem in der Politik gängige Phänomen. Wie der Zauberer David Copperfield die Freiheitsstatue verschwinden ließ, wurde auch in der kontroversen Diskussion um eine deutsche Atombombe gekonnt mit „Wollen wir eine Aufrüstung?“ abgelenkt. „Nicht nur finden, glauben, meinen – wir müssen erst rausfinden, dann können wir unsere Erkenntnisse unter Leute bringen“, appelliert Hormuth.

Doch wo bleibt die Hoffnung? Mit dem Abschlusslied „Wir machen einen Unterschied“ soll ab heute alles anders werden. In der Tat, dem Kabarettisten gelingt es meisterhaft leicht, dem Zuschauer einen bitter-süßen Beigeschmack der Themen darzubieten und selbstreflexiv die Veranstaltung zu verlassen. Um trotzdem eine gewisse Portion Leichtigkeit in die thematische Schwere des Abends mitzugeben, performte Hormuth als emotionalen und humorvollen „Absacker“ das Lied „Honigbrot“.

Programm Das Land – ein gigantischer Meinungszirkus (NTZ 24. April 2018)


Duo Liederträchtig "Zeit-los" (23. März 2018)









Programm Eine liederträchtige Reise durch die Zeitlosigkeit (NTZ 26. März 2018)


Wir lieben und wissen nichts (5. März 2018)

Ohne Gesicht

Programm Liebe und andere Katastrophen (NTZ 7. März 2018)


Manche mögen’s Kreis (8. Februar 2018)

Ohne Gesicht

Programm "Sex ist auch schön - aber Winter gibt's öfter" (NTZ 10. Februar 2018)


Ohne Gesicht (21. November 2017)

Ohne Gesicht

Programm Psychogramm einer gefakten Ehe (NTZ 1. Dezember 2017)


TRIO vis-à-vis (26. November 2017)









Programm TRIO vis-á-vis (NTZ)


Neujahrskonzert 2018 (4. Januar 2018)

Programm Heiter und gelöst ins neue Jahr gestartet (NTZ 8. Januar 2018)